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Grundlagen der Schadstoff- Erkundung

Die wichtigste Frage zum Thema Erkundung von Schadstoffen ist, aus welchem thematischen Anlass heraus eine Antwort gesucht wird.

Ursachen für Schadstoff-Erkundungen sind z.B.:

  • Gesundheitsbeschwerden,
  • Kauf,
  • Verkauf,
  • Anmietung, Vermietung
  • Abbruch oder Sanierung einer Immobilie
 

Warum das so wichtig ist? Weil die Ursachen für die Notwendigkeit einer Schadstoff-Erkundung, letztendlich die genaue Aufgabenstellung für die Erkundung vorgeben. Denn es ist ein deutlicher Unterschied, ob man "nur" nach möglichen Quellen für gesundheitliche Belastungen sucht, oder das Objekt für eine anstehende Sanierung oder einen Abbruch mehr oder weniger komplett untersuchen muss. Damit ändern sich sowohl der Umfang als auch die Art der Untersuchungen. Während für gesundheitliche Betrachtungen überwiegend Belastungen in der Raumluft betrachtet werden, sind für Rückbau, Umbau und Entsorgung meist der Grad der materiellen Belastung festzustellen.

 

 

Die Orientierende  Besichtigung

Sind diese Fragen und Aufgabestellungen geklärt, kann zunächst eine orientierende Besichtigung erfolgen. Diese dient dazu, sowohl die Palette der in Frage kommenden Schadstoffe einzugrenzen, als auch eine Grundlage für ein Beprobungskonzept zu bekommen. Auf dieser Grundlage wird in der Regel ein Probenahmeplan formuliert, der mit dem Auftraggeber abgestimmt wird. Hierbei werden die Beprobungsstellen und eventuelle Bauteilsöffnungen bestimmt. Danach erfolgen, soweit nötig die Bauteilsöffnungen.

     

Bauteilsöffnungen

Eine große Zahl von Gebäudeschadstoffen ist nicht oder nur bedingt zugänglich. So befinden sich viele gesundheitsschädliche Stoffe unter Bodenbelägen, Estrichen oder in mehr oder weniger geschlossenen Bauteilen, wie Trockenwänden, oder verkleideten Dachstühlen.

Will man hier genaueres wissen, bleibt in der Regel nur eine Öffnung des Bauteils übrig. Bei leerstehenden Gebäuden stellt dies kein großes Problem dar. Allerdings finden die meisten Begutachtungen noch in der Nutzungsphase statt. Eine wichtige Aufgabe bei Bauteilsöffnungen ist deshalb, mit so wenig Aufwand wie möglich, die nötigen Erkenntnisse zu bekommen und keinesfalls eine erhöhte Freisetzung von Schadstoffe zu verursachen.

 

 

Die orientierende  Beprobung

Die Beprobung erfolgt je nach Schadstoffsituation durch die Entnahme von Materialproben und/oder mit einem Luftprobensammler. Darüber hinaus werden Probennahmeprotokolle angelegt, die Aufschluss über die Details der Probennahme geben und z.B. die Beprobungsstelle und das zu beprobende Material beschreiben. Die orientierende Beprobung hat die Aufgabe den Schadstoffverdacht am beprobten Material zu bestätigen. Dort wo für Arbeiten am Material oder für die Entsorgung keine Grenzwerte vorhanden sind, können die Ergebnisse der orientierenden Beprobung für die Entsorgung verwendet werden.

Bestehen Grenzwerte kann die orientierende Beprobung eventuell als Teil einer Deklarationsbeprobung verwendet werden.

Der Erkundungsbericht

gibt Aufschluss über die gewonnenen Erkenntnisse von orientierender Besichtigung und Beprobung. Je nach Ergebnis der Erkundung werden weitere gezielte Maßnahmen empfohlen. Dazu gehören eventuell weitere Bauteilsöffnungen, um Schadstoffe lokal zu begrenzen und/oder weitere Beprobungen um Bauteile mit ihrem Belastungsgrad genauer zu definieren oder deklarieren. Auch historische Erkundungen können hier als hilfreiche Maßnahme empfohlen werden. Der Erkundungsbericht stellt die Basis für die nächsten Schritte dar.