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Die wichtigsten Elemente einer Schadstoffuntersuchung 

Ein großes Problem in der Schadstoffanalytik liegt in der Qualität der Aussagen, die getroffen werden.  Diese hängt nämlich im großen Umfang von der Qualität der Schadstoff-Untersuchung als Ganzes ab. Und da sind fünf Problemfelder zu betrachten:

  • die Probennahme
  • die Schadstoffeingrenzung
  • die technische Schadstoffuntersuchung
  • die Ergebnisauswertung
  • die Ergebnisverwertung
 

 

Die Probennahme

Die Probennahme wurde bereits mehrmals, auch bei den Altlasten oder bei Deklarationen für Entsorgungsmaßnahmen angesprochen. Hierbei werden erfahrungsgemäß die meisten Fehler gemacht.

So sagt ein altes Sprichwort der Branche: "Wer die Probe nimmt-bestimmt!"

Erst diese Kenntnisse ermöglichen dem Probennehmer, die richtige Zusammensetzung und die richtige Anzahl von Proben im Rahmen seines Probenahmekonzeptes festzulegen. Dazu sind auch Auflagen unterschiedlicher Rechtsvorschriften z.B. der LAGA PN98 zu berücksichtigen.

Hintergrund dieser Feststellung ist die Tatsache, dass für eine realistische Wiedergabe einer Schadstoffbelastung, eine möglichst repräsentative Probenahme erforderlich ist. Wirklich repräsentative Probenahmen erfordern deshalb, neben einer geeigneten technischen (labortechnischen) Ausstattung vor allem umfassende Kenntnisse über den Baustoff, seine Zusammensetzung und die Lage der zu erfassenden Schadstoffe.

Die Schadstoffeingrenzung

Die Schadstoffeingrenzung hat die Aufgabe bei einer vermuteten Schadstoffbelastung, die zu erwartenden Schadstoffe zu ermitteln.

Diese Ermittlung soll zum einen überflüssige, teuere Laboranalysen ersparen und zum anderen sicherstellen, dass keine Schadstoffe übersehen werden.

 

Hilfsmittel zur Schadstoffeingrenzung sind ebenfalls umfassende Kenntnisse über die chemische Zusammensetzung wichtiger Baustoffe, die historische Recherche, die Abwägung zwischen zusätzlichen Laborkosten und dem Risiko einer nicht entdeckten Belastung, rechtliche Auflagen und nicht zuletzt die Erfahrung des Probennehmers oder Projektanten, der hier eine ganze Reihe weiterer Kostenabwägungen zu treffen und zu verantworten hat.


 

Die labortechnische Schadstoff-Analytik

Die technische Schadstoffuntersuchung wird in speziellen, zugelassenen (akkreditierten) Laboratorien durchgeführt. Aufgabe des Probennehmers ist es, den Laboratorien repräsentative Proben in einer geeigneten Verpackung (Laborbehälter, bruchsicher, Gefahrstoffkennzeichnung,  etc.) und mit einer genauen Festlegung des Untersuchungsumfanges zukommen zu lassen. Das Laboratorium übermittelt die Analysenergebnisse in einem Laborbericht.


Die Ergebnisauswertung 

Ziel der Ergebnisauswertung ist, die labortechnischen Feststellungen (Meßwerte) geeigneten Vergleichs- oder Grenzwerten zuzuordnen. Diese Grenzwerte befassen sich in der Regel mit der Sicherstellung eines gesundheitlich unbedenklichen Umgangs oder mit einer umweltverträglichen Entsorgung belasteter Stoffe. Werden diese Grenzwerte überschritten, sind kostenträchtige Folgemaßnahmen, wie Arbeitssicherheitsauflagen, Sanierungszwänge oder Entsorgungsbeschränkungen zu erwarten.

   
Die Ergebnisauswertung stellt sich dadurch besonders schwierig dar, dass viele Grenzwerte je nach Entsorgungsweg unterschiedlich hoch sind, und eine Zuordnung von Abfällen zu einem bestimmten Entsorgungsweg oft nicht klar geregelt oder umstritten ist.

    DIE ERGEBNISVERWERTUNG

Auf Grund der Erkenntnisse aus der Ergebnisauswertung erarbeitet der Schadstoff-Projektant ein Konzept für den weiteren Umgang mit dem kontaminierten Stoff oder dem eingebauten Gefahrstoff. Dabei wägt er ab zwischen den verschiedenen Möglichkeiten zum Umgang mit dem Stoff, die ihm im Hinblick auf die Aufgabenstellung als geeignet erscheinen.

Solche Möglichkeiten sind z.B. Abkappselungen kontaminierter Substanzen,  Teil-  oder Generalsanierungen, oder auch bei Rückbaumaßnahmen der Verzicht auf unwirtschaftliche Sanierungen und dafür die Akzeptanz höherer Entsorgungskosten. Möglich sind auch Kombinationen diverser Einzelmaßnahmen.